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Bluesnight Bachs 2009

Lineup

Martin Baschung & Big B Tonic

MartinBaschungBluesNightBachs2009_1.jpgSandroVanettiBluesNightBachs2009_1.jpg

Martin Baschung (Lead Gitarre, Gesang)
Peter Lüthi (Bass)
Sandro Vanetti (Gtarre)
Gian Gadient (Schlagzeug) 
 

 

Crushice

CrushiceBluesNightBachs2009_1.jpgMartinBaschungAmSchlagzeug.jpg

 MarcelGaemperleBluesnightBachs2009.jpg

Raphael "Raphi" Gerber (Gitarren, Blues Harp, Gesang)
Martin "MG" Gämperle (Gitarre, Gesang)
Marcel "Mäse" Gämperle (Hammond/Vox-Orgel, Piano, Gesang)
Manuel "Manu" Schmid (Bass)
Martin "Tinu" Fröhlich (Schlagzeug)

Andy Egert Bluesband

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Andy Egert (Gitarre, Gesang, Harp)
Marc Ray Oxendine  (Bass)
Hani Ali (Schlagzeug)

Kurz nach acht begannen Martin Baschung & Big B Tonic ihr Set mit vier akustischen Titeln: T-Bone Shuffle, High Heel Sneakers, Stormy Monday und Help Me. Er wolle die Leute nicht gleich erschrecken, schmunzelte Martin und dann kam eine eindrückliche Demonstration der akustischen Fähigkeiten der Band.

MartinBaschungShowBluesnightBachs2009.jpgDie weiteren Stücke waren eine Mischung von Titeln aus dem Standard Repertoire der Band (Put The Shoe On The Other Foot, That's Allright, After All, Dust My Broom) und nur dem einen eigenen Titel You're The One, dabei hat die Band mit BMM Shuffle, I was Guilty, Prayer In The Night oder I'll Never Take My Blues Shoes Off einige eigene Perlen im Repertoire. Die Musiker harmonieren gut, die erfahrenen Gian Gadient und Peter Lüthi geben ein solides Rhythmusfundament und mit dem jungen Sandro Vanetti hat die Band einen vielversprechende Ergänzung gefunden. Dust My Broom gab Martin die Gelegenheit zu einer kleinen Showeinlage mit einem Solo am Tisch mit flach hingelegter Gitarre.

Ihre Stücke sind keine kopierten Cover, sondern eigenständige und interessante Interpretationen, was bei Got My Mojo working besonders deutlich wurde. Der Uralt Klassiker wurde hier mit einer synkopierten New Orleans Version neu und interessant dargeboten. Er wird auch auf der CD sein, die im Moment entsteht.

Kaum hatten sie begonnen, war ihr Set auch schon vorbei. Als Zugabe spielten sie Red House und Got My Mojo working. Eine Eröffnung des Abends, welche das Publikum sichtbar in Stimmung brachte.

Crushice existieren seit 2001, im heutigen Lineup seit 2005. Ihr Motto New Sound From The Past lässt zunächst eine reine Coverband vermuten, was teilweise richtig ist, aber den Kern der Sache nicht trifft. Richtig ist, dass ihr sorgfältig austarierter Sound, für den sie sich genug Zeit beim Umbau nahmen, den Klang der 50er bis 70er Jahre exakt trifft - wenn sie wollen, sie kleben aber nicht daran, à tout prix eine bestimmte Soundvorstellung zu bedienen, eben New Sound From The Past. Richtig ist auch, dass in RaphaelGerberBluesnightBachs2009.jpgihren Anfängen Coverversionen den Schwerpunkt bildeten. Inzwischen hat sich die Band jedoch mächtig entwickelt und versteht es, einen ausgewogenen Mix von anspruchsvoller Interpretation und mitreissender Unterhaltung zu servieren, der Spass macht. Das Verhältnis der eigenen Stücke zu den Covers ändert sich stetig zu Gunsten der eigenen Songs. Und auch wenn sie covern, geben sie den Songs eine eigene Prägung.

Dabei überwiegten in ihrem Set die rockigen Töne (Sehr schön: Big Boss Man,  Tell The Truth, Further Up On The Road) es gibt aber genügend Raum für sehr schön gespielte Blues und Countryblues Titel (Good Time, Got To Stop Loving You, Fender Guitar). In jedem Fall spielen sie mit viel Energie und Druck und verstehen es, das Publikum zu begeistern, auch mit ihren sparsamen Showeinlagen. Raphael Gerber war sicher und inspiriert an Gitarre und Harp, Marcel Gämperle spielte gut gelaunt und gab dem Sound an der Hammond Tiefe.

Als besonders interessante Zugabe gab es zuerst Whole Lotta Shakin‘, das als Shuffle begann, weit entfernt von der Vorstellung, die der Titel auslöst und dann aber auf immer grösser werdenden Flamme zu einem fetzigen Rock gekocht wurde. Den Schluss machten Crushice mit J.J. Cales Cocaine.

Andy Egert wurde als Highlight  des Abends angekündigt. Eigentlich braucht man Andy nicht vorzustellen. Die Presse ist voller Lob und Anerkennung für den Schweizer Bluesman. Superlative sind immer schnell verteilt, hier zu Recht. Andys Bühnenpräsenz und sein Gespür für den Blues sind packend und mitreissend. Andy spielt mit vielen verschiedenen Musikern zusammen, dieses Mal mit Marc Ray Oxendine, einem Bassisten der Extraklasse und Hani Ali am Schlagzeug. Ideale Voraussetzungen für ein Highlight und das war es dann auch.

AndyEgertBandBluesnightBachsa2009.jpg Siebzehn Titel lang, die Zugaben eingerechnet, konnte man sich davon überzeugen. Die Hälfte der Songs sind auch auf seiner letzten CD I'm A Bluesman  zu finden (Big Legged Woman, 12 Days Of Rain, On The Road Again, I'm A Bluesman, I'm Tore Down, Fire On The Crossroad, The Hunter, Johnny Guitar, Hear Me Calling), die anderen Songs stammen aus seinem Oeuvre über die vergangenen Jahre.

Um es kurz zu machen: Es war ein Ohrenschmaus. Andy eröffnete das Set Solo mit einem sehr gefühlvoll gespielten Robert Johnson Titel: Ramblin‘ On My Mind. Stilsicher und mit allen Möglichkeiten der Gitarre packte er dann Songs von Johnny Winter, Freddie King, Robert Johnson, Jimmy Hendrix Canned Heat in sein Set und trug das Ganze in seinem eigenen Stil vor. Andy spielte ebenso sicher und überzeugend sanftes, melodisches Fingerpicking im Deltablues Stil wie groovenden Chicagoblues  und einschmeichelnde Slidepartien. Ganz zu schweigen, dass er die Harmonika wunderbar spielt. Kraftvoll und selbstverständlich bewegt er sich zwischen den unterschiedlichen Spielarten des Blues. Kein Wunder, gilt er als einer der besten Bluesgitarristen Europas und ohne Zweifel ist seine Nominierung für den Swiss Blues Award 2010 gerechtfertigt.

Wer einen entspannten und musikalisch ansprechenden Abend verbringen möchte, sollte sich den Termin für die nächste Blues Night schon jetzt in die Agenda schreiben: Samstag 06. November 2010.