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Mike Zito & The Wheel

The Wheelsind Jimmy Carpenter, der grossartige Saxophonist, Sänger und Songwriter aus New Orleans. Er ist hierzulande völlig zu Unrecht viel zu wenig bekannt. Dabei wurde er 2014 für einen Blues Music Award als bester  Saxophonist nominiert. Seine Qualitäten als Songschreiber stellte er zuletzt mit dem 2014 erschienenen Album Walk Away unter Beweis, in dem Anson Funderburgh und Mike Zito als Leadgitarristen in Gastauftritten mitmischen. Er hatte schon 2012 mit Mike Zito zusammen gespielt und ist jetzt wesentlich für das Klangbild der Band verantwortlich. Am Bass steht Scot Sutherland, der zu den besten Vertretern seines Instruments gehört und 2013 dafür als für den BMA nominiert war. Die Liste der Musiker, die ihn als Bassisten schätzen und mit denen er zusammen spielte ist beinahe endlos. Erwähnt seien hier bloss einige zufällig ausgewählte: Pinetop Perkins, Tommy Castro, Kenny Neal, Curtis Salgado, Rick Estrin, John Németh und Joe Louis Walker und, und, und. . . Er war ebenfalls der Bassist der «Legendary Rhythm and Blues Revue». Bereits seit mehr als fünf Jahren vertraut Mike Zito den Fähigkeiten seines Drummers Rob Lee.

Als Gast hatte er Samantha Fish dabei, die er 2011 für die «Girls With Guitars» Tournee des «Blues Caravan» vorgeschlagen hatte. Diese wird von Ruf Records organisiert, wo Mike Zito auch seit 2012 seine Alben publiziert, bisher Gone To Texas und Songs From The Road. Ebenfalls bei Ruf Records erschienen sind Samantha Fishs Alben Runaway und Black Wind Howlin‘, die beide von Zito produziert wurden.

Der Abend bestand aus zwei Teilen. Samantha Fish legte erst eine dynamische Dreiviertelstunde hin. Die Gitarristin, Sängerin und Komponistin aus Kansas City eroberte sich seit ihrer Blues Caravan Tour einen festen Platz als eigenwillige Interpretin, die sich nicht gross um Stilgrenzen kümmert. Das Set reichte vom Country Song Louisiana Rain bis zu Black Sabbaths War Pigs,, letzteres zwar nicht so düster, wie das Original, aber mit mächtig Dampf gespielt. Sie scheint sich in allen Schattierungen wohl zu fühlen. Für Go To Hell kam Mike Zito auf die Bühne. Die beiden gehen gut zusammen, auch auf Fishs CD singen sie den Song schon als Duett.

Mike Zitound Jimmy Carpenter arbeiten seit gut zwei Jahren zusammen und das Resultat lässt sich sehen und hören. Da ist nicht einfach eine «Horn Section» in der Band, die für den Gefühlsteppich bei allfälligen Soul Songs oder gegebenenfalls den nötigen Funk sorgt. Vielmehr stehen da auf der Bühne zwei Spitzenkönner auf Augenhöhe, die sich in anspruchsvollen Duetten gegenseitig beflügeln und so für grossartige Interpretationen des reichlich vorhandenen Songmaterials beider Musiker sorgen. Natürlich gibt es auch Soli der beiden, jedoch dienen sie den Songs und sind keine Egotrips. Zito und Carpenter verblüffen mit einem Füllhorn an Einfällen und schaffen es, die Stücke in völlig neuer Art aufzuführen, zum Beispiel den 2011 als besten Song mit einem BMA preisgekrönten Song Pearl River, den er zusammen mit Cyril Neville geschrieben hatte. Kein Wunder, ist auch ihr neustes Album Gone To Texas bereits für einen weiteren BMA nominiert. Mike Zitos rockiger Südstaatenblues erhält mit Carpenters Spiel noch einen Tick mehr New Orleans Funk. Der Abschied Zitos von der Gruppe Royal Southern Brotherhood mag für ihre Liebhaber bedauerlich sein, die Fokussierung auf The Wheel ist jedoch, wie das Konzert eindrücklich demonstrierte, ein Gewinn. Blues Now! bewies einmal mehr ein gutes Händchen bei der Auswahl seiner Künstler.
 

Nachstehend zwei Mitschnitte auf Youtube:


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Bluesgarage, Isernhagen


{youtube}1Ggj5T9aZ-w&feature=youtu.be{/youtube}

Boom Boom Club, Sutton

 

 

 

Blues Now!,, Blues,, Südstaaten Blues, New Orleans Stil