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Fritz Rau gestorben

 

Die Liste der Musiker, mit denen er zusammen gearbeitet hatte, liest sich wie ein Who is Who der Popmusik. Er bediente sich jedoch nicht etwa der bekannten Namen, sondern förderte eine Unzahl von Künstlern, die erst später berühmt sein sollten. Mick Jagger bezeichnete ihn deswegen in seinen Glückwünschen zu Taus siebzigstem Geburtstag als: «Godfather of all of us». Er hatte entscheidend zur Karriere der Stones, wie auch anderer Topstars beigetragen, erwähnt seien hier bloss Eric Clapton, Tina Turner, Michael Jackson oder Madonna. Er hatte Händchen für gute Leute und so förderte auch Musiker, die noch völlig unbekannt waren, so zum Beispiel Jimi Hendrix. Auch der Erfolg des deutschsprachigen Rocks ist ohne ihn undenkbar, er förderte Udo Lindenberg , die Scorpions und Peter Maffay, an dessen Reifung vom Schlagermusiker zum Rockmusiker er entscheiden befördert hatte; betreute aber auch Jazzmusiker wie Albert Mangelsdorff und war ein enger Freund Oscar Petersons.
Zwischenzeitlich engagierte er sich in der noch jungen grünen Bewegung, fühlte sich aber offensichtlich nicht wohl und gab sein politisches Engagement bald wieder auf. 2005 erschien seine Autobiographie 50 Jahre Backstage. Er war bis zuletzt Honorarprofessor an der Hochschule für Musik in Frankfurt. Bekannt sind auch zwei seiner Spitznamen: Papa und Ayatollah Choleri, was zwei Seiten seiner Persönlichkeit bezeichnet, seine fürsorgliche Art und sein aufbrausendes Temperament. Fritz Rau starb am 19. August 2013 in Kronberg i.T.