Gregory Porter in der Tonhalle Zürich
Die Band wechselte innerhalb praktisch jeden Songs mehrfach die Rhythmen, behielt aber den Groove bei und es war eine pure Freude, dieser Band zuzuhören, insbesondere Emanuel Harrold war eine stets Freude. Satos Soli standen gegenüber denjenigen Crawfords eindeutig im Vordergrund. Gregory Porters Gesang war auf der Grundlage dieser jazzigen Begleitung sehr präsent und er zeigte die Bandbreite seiner Fähigkeiten: Swing wie Hit The Road Jack (gemeinsam mit For Sentimental Reasons die einzigen Covers), croonen und seufzen, all das kann Porter, aber sein Zugriff aufs Publikum ist am direktesten bei der Gospel-getränkten Balladenform, die bei vielen seiner Titel zur Anwendung gelangt. Er singt sich direkt ins Gefühlszentrum eines und einer jeden im Publikum und das offene Gesicht mit den freundlichen Augen, die zwischen der charakteristischen Ballonmütze und dem Kopftuch sowie dem Bart hervorblicken, versenden eindringliche Blicke.
Wenn man etwas kritisieren möchte, dann vielleicht eine gewisse Belanglosigkeit im Aufbau des Konzerts, in der Dramaturgie. Die Band und der Headliner absolvierten eben auch ein weiteres einer Reihe von Konzerten und es waren alles ähnlich komplex strukturierte Songs. Nach den gut 90 Minuten, die das Konzert dauerte, hätte man auch noch eine zweite Zugabe angehört, aber es war so auch in Ordnung.