Greyhound George and The Blues Drivers Driving The Back Roads
Zweiter Streich
Die CD von Grünert und George, der mit bürgerlichem Namen Jürg Schildmann heisst, ist schnell, hat viel Drive und bringt eine Ungeduld zum Ausdruck, die auch in alten Chicago-Aufnahmen zum Ausdruck kommt. Der Sound ist im Vergleich zum Solo-Album urbaner, schneller, weniger die Country-Gemütlichkeit der Delta-Blueser. Greyhound George vollzieht diese Veränderung in seinem Spiel nach und so ist diese CD authentischer Chicago-Blues der ersten Stunde, indem es authentischer Country-Blues ist, der elektrisch gespielt wird. Die Harp von Grünert kann mit den Vorbildern wie Little Walter oder Sonny Boy durchaus mithalten, da kommt reiner Vintage-Sound aus den Lautsprechern. Einfach nur wunderbar.
Die Songauswahl ist ein Mix aus Klassikern und eigenen Nummern, insgesamt 16 Titel. Von Chicago-Klassikern wie Baby What You Want Me To Do oder Shake 'Em On Down über Eigenkompositionen wie Beer oder Boogie 5.3 zu eine Cover von Amy Whinehouses unsterblichem Rehab (Wo eine Orgel zu hören ist). Wenn es etwas auszusetzen gibt an dieser CD, dann ist das der mitunter sehr deutliche Deutsche Akzent, an den man sich allerdings gut gewöhnt und der später keine Rolle mehr spielt. Der letzte Titel I Can’t Be Satisfied wird etwas sonderbar ausgeblendet, aber das ist Kritik an Details, und die CD ist im Eigenverlag erschienen, und dafür sind die Aufnahmen grosse Klasse.