Luzern jubiliert
Das aktuelle Programm 2014 beginnt wie gewohnt eine Woche vor den Hauptabenden mit attraktiven Vorveranstaltungen zum Einstimmen. Am 8. November 2014 kann im Hotel Schweizerhof bei freiem Eintritt die Gruppe Mississippi Heat gehört werden, am Mittwoch spielt John Németh Im Casineum des Grand Casino, ebenfalls bei freiem Eintritt. Am Sonntag, 9. November 2014 findet der erste von drei Blues Brunches mit Otis Clay und Special Guest Johnny Rawls im Hotel Seeburg statt. Sie spielen ausserdem noch einmal am Sonntag, 16.11.2014 im Hotel Schweizerhof. Am Samstag, 15.11.2014 kann man mit Mississippi Heat im Hotel Schweizerhof brunchen. Da diese Brunches äusserst beliebt sind empfiehlt sich hier frühzeitiges Reservieren.
Donnerstag, 13.11.2014
Der erste Hauptabend am 13.11.2014 wird vom letztjährigen Swiss Blues Award Gewinner Richard Koechli und seiner Blue Roots Compagnie eröffnet. Der 52 jährige Luzerner gehört zu den besten Blues- und Slide Gitarristen Europas und ist ein begabter Songwriter. Daneben ist er ein geschätzter Autor. Sein Lehrbuch «Masters Of Blues Guitar» wurde 2011 mit dem deutschen Musikeditionspreis ausgezeichnet. Zur Zeit beendet er seine Roman «Dem Blues auf den Fersen», der im Dezember 2014 erscheinen wird. Schliesslich erhielt er den Schweizer Filmpreis 2014 für die Musik des erfolgreichen Streifens «De Goalie bin ig». Eigens für das Festival hat er einen Geburtstagstitel geschrieben: «Lucerne Is a Blues Town».
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John Németh ist der zweite Künstler des ersten Abends. Der ungarnstämmige Amerikaner wurde von der Zeitschrift Living Blues als «vermutlich bester weisser Bluessänger überhaupt» bezeichnet. Kein Wunder, gewann er dieses Jahr den Blues Music Award als bester, männlicher Soulsänger. Darüber hinaus kann er neun Nominierungen des prestigeträchtigen Preises vorweisen. Ihn auf Soul zu reduzieren greift jedoch zu kurz. Er gehört zu den aktuell spannendsten Bluessängern auf der Tour.
Website John Németh
Eine Entdeckung ist die hierzulande weniger bekannte Sängerin Trudy Lynn, die seit 1990 14 Alben veröffentlicht hat. Sie steht in der Tradition der ganz grossen Bluessängerinnen, etwa einer Koko Taylor oder auch Etta James und wurde fünfmal für einen Blues Music Award nominiert. Sie tritt zusammen mit dem Harpspieler Steve Krase auf.
Website Trudy Lynn
Mit Mississippi Heat folgt eine Gruppe, die bereits in den ersten Ausgaben 1995 und 1996 in Luzern aufgetreten ist. Die Band um den Harmonicaspieler Pierre Lacoque spielt traditionellen Chicagoblues, den sie jedoch modern interpretieren. Die Band ist seit ihrer Gründung 1991 unterwegs und hat rund ein Dutzend Alben veröffentlicht. Mit einigen tausend Shows ist sie bühnenfest und garantiert eine unvergessliche Show mit einer Mischung aus Tradition und Moderne.
Website Mississippi Heat
Zum Abschluss des ersten Hauptabends wird Cyril Neville die Bühne betreten. Bekannt vor allem als Mitglied der von Alan Toussaint entdeckten Funkband The Meters, sowie zusammen mit seinen drei Brüdern als Neville Brothers. Seit 2012 ist er Mitglied der Royal Southern Brotherhood, neben Mike Zito, Devon Allman, Charlie Wooton und Yonrico Scott. Er hat darüber hinaus mit einer Vielzahl von Musikern gearbeitet, die alle Schattierungen der Americana Musik repräsentieren, blieb aber immer musikalisch mit seiner Heimatstadt New Orleans verbunden. Mit seinem jüngsten Soloalbum erreichte er eine Grammy Nominierung. Er ist jederzeit für eine Überraschung gut.
Website Cyril Neville
Freitag, 14.11.2014
Aus Australien stammt die Kara Grainger Band. Die Sängerin und Gitarristin beherrscht das Sildespiel und hat eine eindrucksvolle Stimme. Ihre Musik ist im Delta Blues verwurzelt, den sie jedoch an ihre eigenen Vorstellungen anpasst und mit Funk, Soul und R&B Elementen anreichert. So stehen traditionelle Songs wie Come On In My Kitchen neben funkigen Titeln wie You’re The One oder poppigen wie Shiver & Sigh. Eine Entdeckung im zeitgenössischen Blues.
Website Kara Grainger Band
Ganz im Zeichen des klassischen Chicagoblues steht die nächste Formation. Der mittlerweile 86 jährige Jimmy Johnson tritt zusammen mit dem Schweizer Saxophonisten Sam Burckhardt und der Dave Specter Band auf.
Website Sam Burckhardt
Website Dave Specter Band
Otis Clay und Johnny Rawls sind Vertreter des klassischen Soul und kommen beide aus Mississippi. Beide sind ebenfalls bereits früher in Luzern aufgetreten. Otis Clays 2005 erschienenes Album Respect Yourself wurde sogar während des Luzerner Festivals aufgenommen. 2008 war er für den Grammy Award in der Kategoeire Best Traditional R&B Performance nominiert. 2013 wurde er in die Blues Hall Of Fame aufgenommen. Johnny Rawls wurde 13 Mal für einen Blues Award nominiert, erhalten hatte er eine in der Kategorie Soul Blues Album Of The Year für sein Album Ace Of Spades. Die beiden haben bereits auf der CD Tribute To OV in drei Titeln zusammen gesungen, ein gemeinsames Album der zwei Soul Legenden ist angekündigt. Gemeinsam auf der Bühne dürften sie für einen Höhepunkt des Festivals sorgen.
Website Otis Clay
Website Johnny Rawls
Aus Los Angeles kommen The 44’s. Sie gehören zu den neuen und aufstrebenden Bands und bieten eine Show, in der sie modernen, zeitgenössischen Blues bieten, der in der Blues und R&B Tradition der alten Meister wurzelt. Rauer, erdiger Sound ist das Markenzeichen dieser «Blues-Roots-Rock» Musik Band. Unterstützt werden sie vom etablierten Kirk Fletcher. Er gehörte vor wenigen Jahren ebenfalls zu den Neuentdeckungen der aktuellen Generation, ist aber inzwischen nach vier Jahren Leadgitarrist bei den Fabulous Thunderbirds und vier BMA Nominierungen etabliert und gilt als einer der besten Bluesgitarristen überhaupt.
Website The 44’s
Website Kirk Fletcher
Bonny.B. ist ein Hans Dampf in allen Gassen. Nicht nur, dass er ein hervorragender Harmonikaspieler und Blues-, Soul- und Gospelsänger in der Schweiz ist, der über 100 Konzerte pro Jahr absolviert, er ist auch Inhaber von zwei Bluesclubs in der Romandie, betreibt eine Bluesschule und veranstaltet das Bluesfestival Fribourg. Ganz nebenbei: Er hat einen Eintrag im Guiness Buch der Rekorde als Gewinner des Harmonika Marathons mit einem 24 Stunden Spiel. Der als Kind mit seiner Familie auf der Flucht vor dem Pol Pot Regime aus Kambodscha in die Schweiz geflüchtete Musiker lebt und arbeitet in Fribourg und ist in der deutschen Schweiz unverdientermassen weniger bekannt. Das dürfte sich nach seinem Auftritt in Luzern ändern.
Website Bonny B.
Samstag, 15.11.2014
Sugaray Rayford & Band konnte im Rahmen des Jubiläumsfestivals der Konzertreihe Blues Now! bereits das Basler Publikum begeistern. Mit Sicherheit wird er sich auch in die Herzen des Luzerner Festivalpublikums singen. Der grossartige Sänger, Songschreiber und Unterhalter bringt den umtriebigen Bob Corritore mit auf die Bühne. Man darf sich bestimmt auf einen unvergesslichen Auftritt der Sonderklasse freuen.
Website Sugaray Rayford
Website Bob Corritore
Einen weiteren Höhepunkt setzt das Festival mit dem Auftritt des Texaners Delbert McCinton. Er hat sich nie vom Mainstream leiten lassen, sondern seinen eigenen Stil kreiert, bei dem er Country, Blues, Soul, R&B und Rock’n’Roll zu einem eigenen Sound verschmolz. Er gehört damit zu den Gründern dessen, was mit dem unscharfen Begriff «Americana» bezeichnet wird. Er hat zwei Grammies gewonnen. Merkwürdigerweise wurde er nie für einen BMA nominiert. Für die einen war er zu Country, für jene zu rockig und für diese wieder zu bluesig. Das zeigt auch, wie facettenreich er ist. Immerhin ist er fünfzig Jahre im Geschäft, hat mit allem, was Rang und Namen hat, irgendwie zusammen gearbeitet und an die dreissig Alben veröffentlicht. Eines davon war lange Zeit in den Charts.
Website Delbert McClinton
Buckwheat Zydeco ist auch unter Nicht-Zydeco Kennern ein Begriff. Er spielte in der Band der Zydeco Legende Clifton Chenier, damals Orgel, zum Akkordeon kam er erst in eben dieser Zeit. Indem er R&B, Rock und Blues in seinen Musik einbrachte, öffnete er den Stil für ein breiteres Publikum, er bleibt aber unverkennbar Zydeco. Bekannt wurde er vielen Leuten auch durch die Filmmusik zu The Big Easy.
Website Buckwheat Zydeco
Ein Sieg an der European Blues Challenge schliesst das Recht ein, an einem namhaften europäischen Festival aufzutreten. Das Lucerne Blues Festival gehört zu den einladenden Festivals. Es gibt uns damit Gelegenheit, einen Blick in die Zukunft zu werfen. Die Gewinner der EBC sind Musiker, die es durch ein Filter aus Fachjurys geschafft haben, die grossen Wert auf hohe Qualität legen. Deswegen sind es die Bands, die morgen bekannt sein werden.
A Contra Blues heissen die Gewinner der Challenge 2014 in Riga. Sie kommen aus Barcelona. Spanien hat eine lebhafte Bluesszene mit vielen tollen Bands. A Contra Blues pflegt eine bunte Mischung aus Jump Blues, Chicago Blues, Swamp Blues, klassischem Deltablues, aber auch elegantem Swing.
Website A Contra Blues
Weitere Details auf der ausführlichen Website des Festivals