blues n jazz 2013 in Rapperswil
AXA Bühne am Fischmarktplatz
Für die Eröffnung des Festivals am Freitagabend sorgt die amerikanische Gitarristin, Sängerin, Komponistin und Produzentin Malina Moye. Ihre Mischung aus R&B, Soul und Rock brachte ihr diverse gute Plätze in den Charts ein und sie wurde von der «Guitar World» in die zehn besten Gitarristinnen der Welt eingeordnet.
Ihr folgt Philipp Fankhauser, der sich schon einige Zeit auf einem Höheflug befindet und jüngst als Coach der Castingshow «Voice Of Switzerland» auch weniger bluesaffinen Musikfreunden bekannt geworden ist. Seine Leistungen als Frontman, Sänger, Gitarrist und Songschreiber sind überragend und seine Shows jeweils ausverkauft. Er ist zur Zeit das bekannteste und erfolgreichste Aushängeschild der Schweizer Bluesszene.
Weniger bluesig setzen Mike & The Mechanics den Abend fort. Der Genesis Mitbegründer Mike Rutherford tritt mit einer 2009 neu formierten Band auf, die allerdings etwas näher beim Blues ist, als Genesis.
Fordbühne am Hauptplatz
Zur selben Zeit tritt die quirlige Hamburger Sängerin Jessy Martens mit ihrer Bandauf. Sie hat sich in der Schweiz bereits mit diversen Auftritten, unter anderem am Festival in Basel, viele Freunde gemacht. Die Gewinnerin des German Blues Award 2012 begeistert mit einer temperamentvollen Show, einer einnehmenden Präsenz und einer «Stimme zum Niederknien» (rocktimes.de)
Ganz im Kontrast zu den rockbetonten Klängen aus Hamburg steht Sharon Corr. Zusammen mit ihren drei Geschwistern wurde sie als The Corrs bekannt. Die irische Gruppe wurde mit ihrer Musik aus Pop und Folk mit rockigen Elementen bekannt und erlangte 2005 den Orden «Member of the order of the British Empire». Seither ist die Gruppe inaktiv und Sharon Corr pausierte bis 2009, als sie ihr erstes Soloalbum veröffentlichte.
Latin Jazz beschliesst den Abend auf der Fordbühne mit dem Übervater dieser Stilrichtung, Eddie Palmeri und seine Afro-Caribbean Jazz All Stars. Mit insgesamt neun Grammies wurde der Pianist seit 1974 ausgezeichnet.
Bühne am Curtisplatz
Freunde der Musik New Orleans kommen hier voll auf ihre Rechnung. Die Ragband Tuba Skinny aus New Orleans eröffnet den Abend. Die sieben jungen Bandmitglieder sind seit 2009 zusammen und spielen Klassiker des New Orleans Stils aus dem ersten Viertels des vorigen Jahrhunderts, frühen Blues, Ragtime und traditionellen Jazz und tragen die lebensfrohen Rhythmen in frischen Arrangements vor. Ihre Sporen haben sich Tuba Skinny auf den Strassen von New Orleans verdient.
Mit Eddie «Lil Fats» Domino bleibt der Abend musikalisch in New Orleans. Der Neffe führt die Tradition seines berühmten Onkel Fats Domino fort, nachdem er bei seinem Armeedienst in Europa dessen Einfluss realisiert hatte. Er ist allerdings mehr als eine Kopie seines Verwandten und hat eine Unmenge Songs komponiert.
Schliesslich endet der Abend mit der Sammy Rimington Band. Seit dem Revival des New Orleans Jazz in den frühen 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts gehört der Engländer zu den führenden Interpreten und Erneuerern dieses Stils und ist damit so etwas wie der John Mayall des New Orleans Jazz.
Trilux Blue Front Café Kapuzinergipfel
Die Gruppe Max Dega & Shurablues schliesslich tritt im nach dem historischen Ort benannten Lokal auf (siehe weiter unten). Bereits 2005 wurde das Piazza Blues Festival auf den 54 jährigen Tessiner Blueser aufmerksam, wo er sehr erfolgreich war. Trotzdem ist er nicht so bekannt, wie er es eigentlich verdient hätte. Er spielt sowohl elektrischen Blues, ist aber auch an der akustischen Gitarre zuhause.
Ein Leckerbissen wird der Auftritt des Duos Georg Schroeter & Marc Breitfelder sein. Die beiden Musiker aus Kiel haben mit ihrem Gewinn der International Blues Challenge 2011 in Memphis auch in den USA auf den europäischen Blues aufmerksam gemacht. Die beiden legen ein dynamisches Set auf die Bühne, das niemanden ruhig bleiben lässt. Schroeter ist einer der besten Blues- und Boogiepianisten Deutschlands und Breitfelder spielt die Harp auf seine einzigartige Weise und die beiden verstehen es, sich gegenseitig zu brillanten Soli zu animieren.
Aus der Heimat einer Stilart des Blues kommt Jimmy «Duck» Holmes. Bentonia, nordöstlich von Vicksburg gelegen, beherbergt einen historischen Juke Joint, das Blue Front Cafe. Es ist einer der Orte des Mississippi Blues Trail, einer Art Pilgerfahrt für Bluesliebhaber. Der Besitzer ist Jimmy «Duck» Holmes. Es waren dessen Eltern, die das Lokal 1948 gegründet hatten, er selbst betreibt es seit 1970. Es ist die Heimat des Bentonia Blues, einer Country Blues Stilart. Der zurückhaltende Holmes gilt als der letzte Vertreter des Bentonia Blues.
AXA Bühne am Fischmarktplatz
Zwanzig Jahre lang war Gerry McAvoy der Bassist Rory Gallaghers. Zusammen mit Ted McKenna, der vier Jahre Schlagzeuger in Callaghers Band war und dem Gitarristen Marcel Scherpenzeel bilden die drei die wahrscheinlich beste Rory Gallagher Tribute Band.
Die Popsängerin Stefanie Heinzmann aus dem Wallis begründete ihre Karriere mit dem Sieg in einer deutschen Casting Show 2007. Bekannt wurde sie ausserdem als Coach in der Show «Voice Of Switzerland».
Als «König des Funk» wird der schwedische Gittarist Paulo Mendonca bezeichnet. Er feierte in den neunziger Jahren grosse Erfolge, bevor er als Produzent arbeitete. Nun kehrt er auf die Bühne zurück und tritt exklusiv am Rapperswiler Festival auf.
Fordbühne am Hauptplatz
Fabian Anderhub geniesst zur Zeit grosse Popularität. Der Bluesrock Sänger mit kanadisch/schweizerischen Wurzeln gewann 2012 die Swiss Blues Challenge und vertrat die Schweiz an der European Blues Challenge. 2013 war er nominiert für den Swiss Blues Award. Er steht für packende Live Auftritte.
Ebenfalls im Bluesrock zuhause ist der britische Gitarrist und Sänger Aynsley Lister. Das «Classic Rock» Magazin reihte ihn in die zehn besten aktuellen Blueskünstler ein. Er ist ein Frühstarter, der schon als Kind begann, Gitarre zu spielen und bereits als Dreizehnjähriger seine ersten Auftritte hatte.
Eine Besonderheit ist der Auftritt der beiden kroatischen Cellisten Luka Šulić and Stjepan Hauser, die als 2Cellos unterwegs sind. Das Paar covert Pop Klassiker und interpretiert sie auf ihre eigene Weise. Bekannt wurde das Duo mit ihrer Version des Michael Jackson Titels «Smooth Criminal», die sie auf Youtube veröffentlichten.
Bühne am Curtisplatz
«Rappi Musig» heisst das Fachgeschäft, das Peter Maurer seit 1989 in Rapperswil betreibt. Zusammen mit anderen Musikern (Hanspeter Bibi Honegger, Michael Dolmetsch und Matthias «Giigämaa» Lincke) bildet er die Formation Peter Maurer & Gescht. Sie versuchen im Projekt Helveticana Blues und Ländler zu verschmelzen und heraus kommt dabei eine Art Schweizer Zydeco.
Waschechten New Orleans Jazz bietet die Geoff Bull International Band. Die Band um den Trompeter und Bandleader Geoff Bull wurde eigens für das Festival zusammen gestellt. Geoff Bull erlernte sein Mundwerk in New Orleans, wo er lange Zeit lebte, bevor er wieder nach Sydney zurück kehrte.
Der dänische Multi Instrumentalist Søren «Doc» Houlind und seine Band spielen ebenfalls New Orleans Jazz. Als Schlagzeuger hat er sich in der berühmten Papa Bue’s Viking Jazz Band einen Namen gemacht. Er gilt als der dänische New Orleans Musiker schlechthin.
Trilux Blue Front Café Kapuzinergipfel
Don P. and The Blue Jags stehen für soliden Texas Blues. Das Repertoire schliesst Covers von SRV, Freddie King oder Robben Ford ein, enthält aber zusehends immer mehr eigene Songs. Frontmann Don P. ist mit über 25 Jahren Live Erfahrung ein gereifter Musiker, der das Publikum mit grosser Spielfreude begeistert und unterhält.
Vorwiegend feinen klassischen, akustischen Country Blues spielt der Alleinunterhalter Wolfgang Kalb, hat aber auch Gospels und Jazz Standards im Repertoire. Stilistisch ist er seinen Vorbildern nahe: Blind Blake, Robert Johnson, Mississippi John Hurt. Er pflegt auch die alte Tradition des Geschichten-Erzählens während seines musikalischen Vortrags. Sein Slidespiel und sein Fingerpicking sind ausgereift.
2007 gewann er die International Blues Challenge gleich in zwei Kategorien. Sean Carney gehört heute zu den Top Acts des Blues und spielt mit seiner Band sowohl swampigen Deltablues, als auch Westcoast Stil, Chicago- oder Texas Blues. Für das Festival bringt er Joey Gilmore mit. Die Blueslegende aus Florida ist offizieller Botschafter der Blues Foundation.