Blues Caravan 2016 Blue Sisters in Concert
Sampler für aktuelle Blues-Frauenstimmen
Die 2016er Ausgabe des Blues Caravan wurde bestritten von drei Frauen mit starken Stimmen, die auf dem hier veröffentlichten Sampler alle als Solo-Act sowie als All-Star-Formation zu hören sind. Es sind dies Ina Forsman, Layla Zoe und Tasha Taylor, und die drei Damen werden begleitet von einer kleinen Band, bestehend aus Gitarrist Davide Floreno, Bassist Walter Latupeirissa und Schlagzeuger Markku Reinkainen, die den Namen zufolge wohl die reguläre Begleitband von Finnlands Blues-Export Ina Forsman darstellen dürften. Das Album ist ein kombiniertes Doppelformat von CD und DVD. Das Album umfasst drei bis vier Solo-Performances jeder Künstlerin mit eigenem Material und dann einen gemeinsamen Auftritt alles drei, bei der sie sich auf den kleinsten musikalischen Nenner einigten und u.a. einen Song der Beatles, Stones und B.B. Kings covern.
Die CD bietet vor allem eine gute Möglichkeit, diese drei jungen Bluessängerinnen anzuhören und sich einen Eindruck zu verschaffen, wie diese Damen ihre Stimme auf den Blues anwenden. Die Solo-Auftritte überzeugen durchwegs, was auf diesen Seiten auch schon bei den Rezensionen der Solo-Alben von Ina Forsman, Tasha Taylor und Layla Zoe festgehalten wurde. Forsman ist die klassische Blues-Röhre, die ihr Herz oder ihre innersten Gefühle nach aussen brüllt und enorm treibt. Taylor hat eine funky Seite und eine mehr Pop-affine Stimme, die auch deswegen als zweite Künstlerin gut wirkt, und Zoe hat eine Diven-mässige Stimme, für die jeder Saal zu klein scheint, die aber auch nicht unbedingt auf den Blues angewendet werden muss. Alle drei zusammen bieten ein abwechslungsreiches Programm, das freilich durch die jeweils gleiche Band eine Kontinuität erfährt.
Nach den drei Soloauftritten folgt eine gemeinsame Performance von Zoe und Forsman, die Honky Tonk Woman zum Besten geben und dann eine Abfolge von Titeln aller drei Damen. Die Herausforderung hier ist natürlich, die Stimmen zuzuordnen. Die Band ist auf der ganzen CD gut zu hören und ihr Sound transparent und zweckdienlich, wenn auch die Welt nicht unbedingt auf Bass-Solo in Rock Me Baby gewartet hat. Mir persönlich haben die Stimmen im Chor nicht so gut gefallen, weil sie nicht zueinander passen. So ist der Refrain von In The Basement ein gutes Beispiel für nur bedingt kompatible Stimmwunder. Insgesamt ist dies aber eine schöne Promotion für den Frauenblues und ein gutes Orientierungs-Album, wenn man sich nicht entscheiden kann, welche der drei Frauen es mit einem Solo-Album in die CD-Sammlung schafft.
Blues Caravan 2016 Blue Sisters in Concert (2016)
1. | Chain Of Fools | 5:04 | All Together |
2. | Hanging Loose | 4:16 | Ina Forsman |
3. | Devil May Dance Tonight | 5:12 | Ina Forsman |
4. | Bubbly Kisses | 6:27 | Ina Forsman |
5. | No Room For Love | 5:37 | Ina Forsman |
6. | What Difference Does It Make | 4:48 | Tasha Taylor |
7. | Weatherman | 3:38 | Tasha Taylor |
8. | Who's Making Love | 4:57 | Tasha Taylor |
9. | Work Horse | 5:01 | Layla Zoe |
10. | Don't Wanna Hurt Nobody | 6:09 | Layla Zoe |
11. | Never Met A Man Like You | 8:15 | Layla Zoe |
12. | Honky Tonk Woman | 3:30 | Layla Zoe & Ina Forsman |
13. | Tell Mama | 2:35 | All Together |
14. | In The Basement | 3:45 | All Together |
15. | Come Together | 4:12 | All Together |
16. | Rock Me Baby | 5:28 | All Together |