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www.bluesnews.ch - Musik

Angehört: One Million Dollar Band - Freeway Revival - Sugar Boy

One Million Dollar Band Pigs 'n' Pearls

Auf der Website der zwei Personen Band wird die Musik der Formation nicht näher beschreiben, andere Seiten versuchen dem Sound mit Begriffen wie Blues Punk näher zu kommen. In der Tat gibt die Band Klänge von sich, die viel mit Punk zu tun haben, dieses riesig Offene, das keine Scheu davor hat, sich zum Narren zu machen, das ist eindeutig Punk und beim Duo One Million Dollar Band ist diese Musik kombiniert mit einer Instumentierung, die Blues-Charakter hat. Die Musik ist innovativ und spielt mit der Grundlage des Blues, aber sie wendet sich vor allem an wirklich Experimentierfreudige, denn die scherbelnden Garagen-Gitarren Sven J. Brunkows mit dem kesselnden Schlagzeug Gabriela Brunkows sind nur etwas für Hörerinnen und Hörer, die eine Bereicherung des Bluesspektrum suchen. Hier wird weniger das 12-Takt-Schema bedient und auch nicht das Back-Porch-feeling, sondern hier wird harte Musik gemacht, auch wenn sie sehr reduziert gespielt wird. Sven J. Brunkow zeichnet sich neben seinem Gesang verantwortlich für eine interessante Sammlung an Instrumenten und er spielt laut Angaben der Band all die folgenden Tonerzeuger: National Resophonic Guitar, Barriton «El Trovador» Resophonic Guitar, Tricone Resophonic Guitar, «old cheap space monkey» Solid Body Guitar, Fretless-Bass, «Mandobird» Mandolin, 5-string Open Back Banjo, Taurus 3 Moog Synthesizer, Theremin, Elder Fife. Dagegen nimmt sich die zweite Instrumentierung bescheiden aus: Gabriela Brunkow: Drums. Das Album ist als Vinyl erhältlich bei ausgesuchten Bezugsquellen, über die die Band auf ihrer Website informiert.

The Freeway Revival Over the Mountain

Die neun Titel auf der CD Over the Mountain des US-Quintetts The Freeway Revival lassen aufmerksame Hörer immer wieder umsehen, ob das wirklich noch die Musik der Band Freeway Revival ist.  Online erhältlich bei Itunes oder einer Reihe weiterer Bezugsquellen, sind die Titel eine Reminiszenz an den Southern Rock, und entsprechend klingt die Band wie eine Mischung aus Levon Helms und seinen Kollegen in The Band, den Allman Brothers und Lynyrd Skynrd, allerdings hier mehr die Folk-Titel als die Gitarrenschlachten mit den drei Lead-Spielern. Der Folk-Charakter ist stärker als der Rock-Charakter und somit ist diese sehr gefällige Musik, wenig Wut, sondern viel gute Gefühle und tolle Stimmung zeichnet den Sound dieser Amerikaner aus. Die Band hat schon einige Male für ihre Vorbilder Konzerte eröffnet und sie bringt dieses laid-back-country-Gefühl hervor, das es für diesen Sound braucht. Für Liebhaber der genannten Formationen lohnt sich ein Anhören von Freeway Revival bestimmt.

Sugar Boy And The Sinners All You Can Eat

Die niederländische Formation Sugar Boy And The Sinners gewann 2012 die «Dutch Blues Challenge» und sie legt mit All You Can Eat das erste Album mit 12 Titeln vor, auf dem auch mehrere zuvor veröffentliche Singles enthalten sind. Die Website der Band war zum Zeitpunkt des Abfassens dieses Artikels nur unzuverlässig verfügbar und so liess sich nichts über die personelle Besetzung herausfinden. Ebenso klappte das nicht über die Wikipedia-Seite zur Formation. Stilistisch ist dies moderner Chicago-Blues, will sagen viel Harp-Einsatz, aber synkopierte Rhythmen und generell ein funky feeling in ihren Songs. Die Songs haben viel Schwung, aber die Band spielt wohl auch deshalb bei der Blues Challenge mit, weil es vergleichbare Strukturen für Rock'n'Roll vielleicht nicht gibt? Viele der Titel haben einen Rock'n'Roll-Charakter und gehen mächtig in die Füsse. Der Harmonica-Spieler machte mir dabei sehr grossen Eindruck, er hat diesen amtlichen Chicaco-Harp-Sound drauf. Viele der Titel sind ansprechend und die Band wird ihre Fähigkeiten auf den Festivals Europas weiter ausbilden und damit wächst in Holland eine tolle Blues-Band heran, die abwechslungsreichen und ansprechenden Blues zu spielen versteht.