Marco Jencarelli

Blues prägt mich musikalisch

Der Gitarrist sitzt in einem der neuen Studioräume der «Soundfarm» in Obernau/Kriens und ist gerade daran, einen restaurierten Fender-Amplifier mit Jahrgang 1968 zu testen. Der Klang kommt klar und durchdringend, aber trotzdem nicht «clean». Marco Jencarelli ist hingerissen, der Sound beflügelt ihn. Nahtlos wechselt er zwischen Akkord- und Singlenote-Spiel, legt ein paar feine Blues-Soli hin, dehnt mit Feeling die Saiten, spielt «Little Wing». Ein kurzer Soundcheck, ein geiler Gitarrist.

Marco Jencarelli ist ein Blues-Kind der 1980er-Jahre, wo Gitarristen wie Stevie Ray Vaughan, Robert Cray oder auch Gary Moore ein Blues-Revival ein­läuteten. «Als ich zum ersten Mal Stevie Ray Vaughan hörte, dachte ich: That’s the shit, nichts anderes!» Damals begann er, die Blues­geschichte nach rückwärts zu ­verfolgen und auf grosse Blues­gitarristen wie Albert King, Albert Collins, B. B. King oder Freddie King zu stossen. Inzwischen bin ich bei Bluesern wie Charlie Patton oder Tampa Red angelangt.