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Furhammer

They Choose the Blues

Fünf Musiker aus dem Raum Zürich haben sich zu einer Bluesband zusammen geschlossen, die unter dem Namen Furhammer für Furore sorgen könnte. Das Quintett setzt sich zusammen aus professionellen Musikern und begeisterten Amateuren die damit sozusagen eine semi-professionelle Band bilden. Somit ist Furhammer das bewusste Konzept, den Blues zu zelebrieren. Die Band besteht aus zwei Gitarren, Bass und Schlagzeug sowie einem Sänger. Gegründet vor über zwei Jahren, besteht das aktuelle Lineup seit einem Jahr und im laufenden Jahr waren auch schon einige Konzerte zu verzeichnen. Bluesnews.ch nahm die Gelegenheit wahr, die junge Band anzuhören anlässlich eines Auftritts in einer Zürcher Event-Bar, in der leider am gleichen Abend eine Kunst-Vernissage stattfand. So wurde der Auftritt zum Hintergrund für das an der darstellenden Kunst interessierte Cüpli-Publikum. Das war etwas schade, aber umso bewundernswerter, dass Furhammer bewies, dass sie als Band eine Einheit sind, und so zelebrierten sie ihre performative Kunst als Gegengewicht. Blues unter erschwerten Bedingungen, sozusagen.

Furhammer setzen sich zusammen aus den folgenden Musikern: Bassist Phil Hero hält sich songdienlich im Hintergrund und behält von den tiefen Tönen aus die Songs harmonisch beieinander. Schlagzeuger Marco Scherrer schlägt ein perfektes Blues-Schlagzeug. Das Spiel mit dem Rhythmus, das beim Blues im Gegensatz zur Rockmusik so ausgeprägt ist, beherrscht er meisterlich. Die beiden Gitarren werden gespielt von Lars Hermann, als Student des Instruments sowieso ganztägig mit der Welt der sechs Saiten beschäftigt und Nic Bruni. Sie wechseln sich in ihren Parts ab, eine klare Rollenzuteilung erfolgt höchstens von Song zu Song. Sven Tschudi schliesslich übernimmt den im Blues selten gewordenen Part des männlichen Solo-Vokalisten. Sven und Nic gehen Dayjobs nach, die nichts mit Musik zu tun haben, aber auch ausserhalb der Band ist es nicht so, dass die fünf Jungs in der für den Blues sprichwörtlichen «Steel Mill» arbeiten. Marco Scherrer und Lars Hermann erteilen als Instrumentallehrer Unterricht. Drei der fünf sind Musikprofis und das ist zu hören. Ihr musikalischer Horizont ist viel weiter als der Blues und es ist deutlich, dass jeder der Band auch ganz anders zu spielen in der Lage wäre.

Indem sie sich als Furhammer eine Bluesband als Gefäss schaffen, «beschränken» sie sich auf den Blues. Sie könnten wohl auch anderes Material mit grosser Leichtigkeit und Autorität spielen, aber sie bleiben bei einem sehr nahe am Original gespielten Chicago-Blues, und hierbei klingen sie sehr authentisch. Ihre Performance zeigt Facetten des Blues, vom Shuffle bis zum New Orleans-Rhumba. Beim Auftritt zeigten Furhammer eine Kombination aus Covers und selbst geschriebenem Material. Bei den Covers waren solch diverse Titel zu hören wie Robert Johnsons Stones in My Passway, Tom Waits‘ Jockey Full of Bourbon oder Randy Newmans Guilty (bekannter vielleicht in den Cover-Versionen von Joe Cocker oder Bonnie Raitt). Lars Hermann spielte das Slide-Intro zum Johnson-Titel ebenso souverän wie die Solo-Begleitung zu Guilty.

Das Konzert in der Event-Bar Gainsbourg im Zürcher Seefeld wurde leider den musikalischen Möglichkeiten der Band zu Beginn leider nur bedingt gerecht – im Publikum waren jene, die zuhören wollten, den Vernissage-Besuchern zahlenmässig stark unterlegen und so war es für Furhammer im wahrsten Sinne schwer, sich Gehör zu verschaffen. Gibt es im Süden der USA den Chitlin-Circuit, so gibt es anscheinend in der Schweiz den Cüpli-Circuit, aber auch hier gilt gilt für Bands das selbe Motto: «paying my dues to play the blues». Bleibt zu hoffen, dass von dieser Band in Zukunft mehr zu hören sein wird. Mit dem selbstgeschriebenen Material holte die Band das Publikum im zweiten Teil besser ab und schliesslich drehte die Kraft des Blues die Vernissage um in ein Konzert, aber das war harte Arbeit.

Band

Lars Hermann, guitar
Marco Scarlato, drums
Sven Tschudi, vocals
Thomas Brühwiler, bass

Diskographie

Siehe auf der Website der Band