Willy DeVille (1950 - 2009)
Der amerikanische Rock- und Bluessänger Willy DeVille ist in der Nacht vom 6. zum 7. August 2009 kurz vor seinem 59., Geburtstag gestorben. Er war seit einiger Zeit an Pankreaskrebs erkrankt und musste Anfangs Juni alle Konzerte absagen. Seit dieser Zeit lebte er zuhause.
Er wurde am 25. August 1950 in Stamford, Connecticut als William Borsay geboren, kam aber in den frühen 60er Jahren nach New York, nachdem er mit 14 Jahren die Schule verlassen hatte. Seine Herkunft war gemischt, oder wie er selbst es einmal formulierte "Ich bin ein wenig von diesem, ein wenig von jenem, ein richtiger Strassenköter". Seine frühen musikalischen Vorbilder waren zunächst Bob Dylan und Jimi Hendrix, später kamen Muddy Waters, John Hammond und John Lee Hooker dazu.
Seine musikalische Karriere verlief alles andere als gradlinig, sowohl musikalisch, als auch kommerziell hat er so ziemlich alles erlebt, was einem Musiker geschehen kann, im guten wie im schlechten. Er war offen für alle Arten von Einflüssen aus südamerikanischen Rhythmen, Blues, doo-wop, Cajun, spanischen Elementen und Südstaatenrock, aber auch Soul. Zusammen formte dies eine einzigartige Mischung, die seinen einzigartigen Stil ausmachte. Wir würden ihn damit nicht gradlinig als Bluesmusiker bezeichnen. Zuletzt fand er zu seinen Wurzeln zurück und bezeichnete sich als Bluesmusiker, wobei seine Musik durch diese Einflüsse unverwechselbar geworden waren. Das Album The Willy DeVille Acoustic Trio In Berlin wurde am 21. März 2002 in Berlin bei einem Konzert aufgezeichnet und demonstriert diese Rückkehr und seinen Stil auf eindrückliche Weise. Die letzten Jahre trat er bevorzugt in Europa auf.
Er verkörperte auch alle Attribute des Rock und überzeugte das Publikum durch seine Präsenz, die Sinnlichkeit, Dreckigkeit und Anmache verkörperte und die das Publikum die Höhen und Tiefen seiner Karriere stets erahnen liess. Eine schillernde und interessante Figur ist damit leider von uns gegangen.