The Blues Giants im Atlantis
Explosive Show
Vor zwei Jahren holte Groove Now die fünf Musiker unter dem unbescheidenen Namen The Blues Giants erstmals nach Basel. In dieser Zusammensetzung hatten sie zuvor noch nie gespielt. Im Anschluss an die beiden Eröffnungskonzerte tourten sie dann mit grossem Erfolg durch Europa. Damals war es das Eröffnungskonzert für den neuen Spielort Atlantis, nachdem Groove Now bis dahin seine Konzerte im Volkshaus veranstaltete. Rund zwei Jahre später, am 27. und 28. April 2019 gastierten sie mit leicht geändertem Lineup erneut im Atlantis. Anstelle von Mike Zito spielte Nick Schnebelen, die übrige Zusammensetzung blieb unverändert mit Sugaray Rayford, Albert Castiglia, Willie J. Campbell und Jimi Bott.
Der Begriff «Supergroup» wird noch schnell mal benutzt, sobald mehrere erfolgreiche und preisgekrönte Musiker sich zusammenfinden. Vereint man einige wirklich gute Künstler zu einer Band, ist noch lange nicht gesagt, dass daraus etwas besonderes entsteht. Bei den «Blues Giants» geht allerdings die Rechnung auf. Für alle fünf gilt das Adjektiv hochkarätig und offensichtlich stimmt die Chemie zwischen ihnen.
So nahm das Konzert von der ersten Minute an sehr schnell Fahrt auf und begeisterte durchgehend bis zum Schluss. Das lag einerseits an der Kunst Rayfords, das Publikum sehr rasch aus der Reserve zu locken und mit entspannter Lässigkeit durch das Programm zu führen. Der mächtige Mann imponiert schon alleine durch seine körperliche Präsenz und sein Temperament. Dazu ist er mit einer Stimme gesegnet, die eine Schnulze wie «What a Wonderful World» genauso überzeugend darbietet, wie einen rockigen «Spoonful». Ausserdem ist er ein begabter Unterhalter, der es versteht, sein Publikum im Nu um den Finger zu wickeln.
Untadelig waren auch die beiden Gitarristen Nick Schnebelen und Albert Castiglia, wobei letzterer ein wenig dazu neigt, in seinen Soli seine enormen Fertigkeiten nach dem Motto «Zuviel ist nicht genug» zu überstrapazieren, was zwar mächtig beeindruckt, aber der Musik nicht unbedingt zu gute kommt.
Alles in allem ein grossartiger, musikalisch anspruchsvoller Abend.
Hier ein Eindruck des Konzerts